Ein knappes halbes Jahrzehnt war Caio Hoffnungsträger der Eintracht. Zuerst ernst gemeint, am Ende ironisch. Caio ist weg, die SGE braucht eine neue Verkörperung der Hoffnung auf gute, alte Zeiten. 7meter32 nimmt die Neuzugänge unter die Lupe - und beginnt mit Stefan Aigner.
Aigners Verpflichtung war, das darf man ein wenig euphorisch behaupten, ein echter Coup. Vor zwei Jahren war der beidfüßige, schnelle und torgefährliche Mittelfeldspieler scheinbar schon beim VfB Stuttgart gelandet, zwei Millionen Euro wollten sich die Schwaben Aigners Ablöse kosten lassen - dann jedoch platzte der Deal. Anschließend bewies er als Mittelfeldmotor, warum ihn Fredi Bobic ernsthaft verpflichten wollte. Er hat in dreieinhalb Jahren 96 Spiele für 1860 München bestritten, dabei 23 Tore geschossen und 18 vorbereitet. Macht 41 Scorerpunkte in 96 Partien - das ist ein verdammt guter Schnitt. Zudem spricht für Aigner, der in Kürze 25 Jahre alt wird, dass er in München ein Führungsspieler, ein Typ, ein Charakterkopf war. Er war in der Lage, eine Mannschaft mitzureißen, die konsequent unter Querelen im Gesamtverein litt.
Es ist bemerkenswert, dass Manager Bruno Hübner es geschafft hat, den ablösefreien Aigner zur Eintracht zu lotsen. Es ist schwierig zu beurteilen, wie er ins System der SGE passt und einzuschätzen, wie gewissenhaft er seine Aufgaben in der Defensive erledigen wird. Doch in der Theorie scheint er die Nase vorn zu haben vor Matmour, Hoffer (falls er über die Außen kommt) oder Lanig. Es dürfte auf einen Vierkampf um zwei Plätze hinauslaufen: Inui, Köhler, Aigner und Kittel - und momentan würde ich mich festlegen, dass Aigner zu Saisonbeginn erste Wahl sein wird.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen